Zu meinem Fotoalbum Bilderreise
zu Arno Schmidts »Seelandschaft mit Pocahontas« geht es
hier.
Direkt bestellt werden kann es bei epubli.
A.: Warum so ungehalten?
B.: Man kriselt im nahen Osten. Es wehrpflichtet sehr. Die
Großmächte poltergeistern. Politikerfräcke fledermausen : es
wird wieder einmal Nacht.
A.: Sie glauben nicht an Entwicklung ? Menschheit ?
Weltvernunft ?
(Arno Schmidt, 1956)
Sehr erfreut hat mich die Ankündigung eines neuen Werkes, das
im Laufe des Jahres beim Kupido Literaturverlag erscheinen wird und nun
vorbestellbar ist. Der Verleger, Übersetzer und Autor
Frank Henseleit hat sich des Briefwechsels
zwischen portugiesischen Schriftstellern Mário de
Sá-Carneiro und Fernando Pessoa
angenommen. Er erscheint in seiner eigenen, neuen Übersetzung
in zwei Bänden nebst Supplement in unterschiedlichen
Ausstattungsvarianten. Ich habe die schönen Bände ohne Zögern
vorbestellt.
Auch ich habe -- mit Ausnahme Pessoas natürlich -- ziemlich
viele weiße Flecken auf meiner literarischen Erfahrungskarte im
Bereich Portugals; allein der Sprache wegen, die ich nicht
beherrsche. Die neue Übersetzung mag diese Lücke schließen
helfen, auch dank meines großen Vertrauens in die Übersetzungs-
und Editionsarbeit durch den Herausgeber und Übersetzer.
Weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier.
Damals: Als ich vor über 25 Jahren meine erste Homepage online stellte, war die Aufregung groß. Wie sehr viele andere Menschen auf der ganzen Welt bastelte ich mit HTML eine Seite, verlinkte alles, was ich für sinnvoll und bereichernd hielt, stellte Informationen dar. Bald kamen Bilder dazu und ich fing an meine Homepage mit programmierten Anteilen (Perl, PHP, Java) zu dynamisieren. Es entstanden tausende Vernetzungen über Hyperlinks, lange Lesezeichenlisten, jeder hatte einen Besucherzähler und ein Gästebuch. Dann gab es die ersten thematisch gegliederten Linkverzeichnisse im Netz. Auch Foren entstanden. In Newsgroups tauschte man sich direkt aus, und ein 1-zu-1-Gespräch führte man im dunklen Terminal des IRC-Chat. Ein Abend am Rechner konnte einem die Welt eröffnen. Logins und Accounts auf Webseiten gab es damals nicht. Mein Eindruck war immer gewesen, dass das WWW bewußt so konzipiert war, auf eine Personalisierung dieser Art zu verzichten. Und darin sah ich auch das Gute. Alles war offen mit allem verbunden. Ein spannende Zeit.
Heute rufen wir, wenn es hoch kommt, nicht mehr als fünf verschiedene Monsterportale auf, melden uns an, geben uns preis und suchen innerhalb dieser alles, was wir für die Angebote des WWW halten. Dabei werden wir abgefischt, gelenkt und ausgebeutet, dass sich die Balken biegen. Wir haben unsere informationelle Selbstbestimmung aufgegeben und haben uns den fünf großen Konzernen vollständig ausgeliefert. Wir haben sowieso nichts zu verbergen, sagen wir gern, und tummeln uns weiter munter in Big Brothers Reich. Und wir denken sogar, wir könnten nicht ohne sie auskommen. Eine schreckliche Zeit.
Als im Frühjahr 2024 bekannt wurde, dass Meta (Facebook, Instagram, Whattsapp) beabsichtige, mit den Inhalten seiner Nutzer ihre KI-Maschinen zu füttern (was sie wahrscheinlich längst tun, sonst hätten sie es nicht jetzt bekannt gegeben), habe ich den letzten, längst fälligen Schritt vollzogen, mich von allen „social media“ genannten Plattformen abzumelden und meine Daten löschen zu lassen.
Ich kehre also zurück zur guten alten Homepage. Mir ist klar, dass auch diese Daten zwecks geschäftsmäßiger Ausbeutung abgefetcht werden (ob verschlüsselt oder nicht, spielt keine Rolle, da ich keine personenbezogenen Daten der Besucher verwende), aber immerhin habe ich sie hier noch unter editorischer Kontrolle. Außerdem versuche ich, zu finden, was im Netz so über mich zu lesen ist und es in betreuter Form zu versammeln, damit man keine Suchmaschine bemühen muss, um das Wesentliche über die von mir zu Verfügung gestellten Inhalte zu erfahren.
(Dezember 2024)