
In den Jahren 1976 bis 1983 habe ich als Schüler das Collegium Augustinianum Gaesdonck besucht. Meine Erinnerungen an diese Zeit habe ich aufgeschrieben und nun im Selbstverlag veröffentlicht. Das Buch kann im Shop von epubli oder im Buchhandel zum Preis von 45,- EUR bezogen werden (ISBN: 978-3-819766-37-4). Eine ebook-Ausgabe ist nicht vorgesehen, weil ich mich nicht den KIs zum Fraß vorsetzen möchte.
Es umfasst 424 Seiten mit 34 farbigen Abbildungen. Das Buch ist als Hardcover im Taschenbuchformat gebunden und liegt angenehm in der Hand. Die Seiten lassen sich gut aufschlagen. Auch typografisch sollte es durchaus höheren Ansprüchen genügen.
Da ich fünf Jahre in Haus Stern verbrachte, spielt dieses leider nicht mehr existierende Haus unter anderem eine bedeutende Rolle. Für solche Leser, die ebenfalls darin gewohnt haben, ist dies möglicherweise besonders interessant, denn es ist nicht vieles zu diesem Haus dokumentiert. Ich habe versucht, es in Gedanken durch Grundrisszeichnungen zu rekonstruieren und das Leben dort unter dem Präfekten Hans-Theo Hülper darzustellen. Aber es geht auch um alle anderen Belange des Gaesdoncker Lebens. Viele werden meine Erinnerungen teilen, die mir selbst immer lebhaft vor Augen stehen. Dies konnte ich bereits anhand verteilter Vorläufer dieser Schrift nachvollziehen. Die Reaktionen darauf haben mich ermutigt, diesen Schritt der Veröffentlichung zu gehen. Allen Gaesdonckern, die den Kontakt zu mir suchen, mache ich das Angebot, das Buch zu einem günstigeren Preis als dem aufgerufenen zu erwerben. Ich bitte allerdings dringend darum, es nicht bei Amazon zu bestellen, was ich leider nicht verhindern kann, denn außer der Marge, welche dieser Krake ohne Mehrleistung von meinem bescheidenen Anteil am Umsatz abzieht, bringt das nichts.
Muss es denn immer so schlimm sein? -- Das Leben im
Internat kann durchaus erfüllend gewesen sein.
Aus dem Vorwort:
»Der Plan, meine persönlichen Erinnerungen an meine Zeit im
Internat aufzuzeichnen, entstand spätestens in dem Moment, wo
ich die Gaesdonck verließ. Eine Zielgruppe hatte ich dabei nie
vor Augen. So habe ich mich treiben lassen von meinen
Erinnerung, vom Ablauf meiner Träume, von den Assoziationen und
Reflexionen, welche diese Zeit wieder in mir wachrufen, was
beinahe täglich geschieht. Zunächst war ich einem
chronologischen Grundmuster gefolgt, wonach ich jedem Schuljahr
zwischen 1976 und 1983 ein einzelnes Kapitel gewidmet hatte.
Dank der wilden Auswucherungen meiner Erinnerungen, die meinen
Kopf mehr und mehr mit Geschichten bevölkerten, habe ich diesen
Rahmen erweitert und tableauartige Zwischenkapitel eingewoben,
die eigenen Themen gewidmet sind. Die Chronologie ließ sich
dabei nicht mehr streng durchhalten. Zumindest hielt ich das
nicht für so vordringlich, daß ich meine Anordnung der
einzelnen Kapitel und ihre Inhalte sklavisch daran anpassen
sollte. Meine Geschichte ist die von sieben tief innerlich zu
jeder Zeit meines Lebens als positiv prägend empfundenen
Internatsjahren. Ich möchte dies vorwegschicken, damit nicht
fälschlich ein anderer Eindruck entsteht. Denn
selbstverständlich gab es auch genügend Vorkommnisse und
Ereignisse, die einen anderen Eindruck erwecken könnten, wenn
man die Schrift nicht sehr genau liest oder es vielleicht mit
einer negativen Vorerwartung tut, welche nach meiner Erfahrung
von den meisten anderen Internatsgeschichten, die mir
bekannt
geworden sind, eher bestätigt als widerrufen wird. Sicherlich
reichen meine schriftstellerischen Fähigkeiten nicht aus, um
eine positive Akzentuierung zweifelsfrei herauszuarbeiten.
Daher sei dies hier am Anfang gesagt: Bei mir ist es anders.
Die Gaesdonck war meine Rettung!«
Mein Buch: „Bilderreise zu Arno Schmidts »Seelandschaft
mit Pocahontas«“, welches die Grundlage meines
Vortrags auf der 37. Jahrestagung
der Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser (GASL) am
5. Oktober 2024 in Salzburg bildete, ist in einer gedruckten
Form erhältlich bei epubli. Dort gibt es auch
alle weiteren Informationen.
Ich gestehe dir, Diogenes, meine Geduld reißt, wenn ich
diese alten abgeschmackten Verleumdungen noch immer von
Männern, denen der Nahme Sokratiker zur Beglaubigung dient,
erneuern, und, auf deren Verantwortung, aus so manchen
schnatternden Gänsehälsen und
gähnenden Eselskinnladen wiederhallen
höre;
(Wieland, Aristipp)
Ich möchte Herrn Kehlmann nicht auf die Füße treten, sondern ich verwende seinen prominenten Namen hier an Stelle aller in diesen Zeiten erfolgreich publizierenden Autoren, denen ich bestes Gelingen, hohe Auflagen, viele Leser und noch mehr Preise, Stipendien und Stadtschreiberposten wünsche. Da aber die Menge der im Laufe eines Lebens zu lesenden Bücher begrenzt ist, fällt naturgemäß immer ein altes, vielleicht lesenswertes Buch weg, wenn ich mich entschließe, ein neu erschienenes zu lesen. Vladimir Nabokov und Arno Schmidt waren sich bezüglich dieser Limitierung einig, wie in so vielem, obwohl sie wohl gegenseitig keine Notiz voneinander genommen haben:
Vladimir Nabokov: „Jeder gute Leser hat sich im Laufe seines Lebens an ein paar guten Büchern ergötzt, warum also einen Genuß analysieren, der beiden wohlbekannt ist?“
Arno Schmidt: „Im Leben kann man höchstens 100 Autoren richtig kennenlernen, mehr Zeit hat man nicht...)“
Bevor ich ein neues Buch lese, überlege ich mir also, ob ich nicht lieber einem alten Buch den Vorzug geben sollte, welches ich möglicherweise nicht läse, läse ich das neue. Diese Überlegung führt meistens zu dem Ergebnis, dass ich das alte Buch lese und das neue nicht. Dass große Literatur plötzlich neuer weichen muss, gefällt mir nicht, und ich fühle mich nach der Lektüre des Wielandschen Aristipp wieder einmal sehr bestärkt, denn...
Bücher wie dieser
gigantische Briefroman vom ‹Aristipp›, die dem Fachmann
reinlich das Stahlskelett der Trägerkonstruktion zeigen, und
gleichzeitig dem Leser eine Fülle intrikatester ziseliertester
Geistigkeiten und schönster Menschlichkeit geben, eine
Bereicherung im wahrsten Sinne der tria corda des Ennius,
gehören in allen Literaturen zu den größten Seltenheiten, und
sollten von jeder Generation immer wieder studiert
werden.
(Arno Schmidt)
(Januar 2025)